Ein Sommernachtstraum
Liebeskomödie von William Shakespeare
Deutsch von Angelika Gundlach
Das sommernächtliche Schauspiel um die Liebe beginnt, als Herzog Theseus und die Amazonenkönigin Hippolyta zur Hochzeit einladen.
Nur was tun, wenn die Wirklichkeit seltsamer als ein Traum ist? Zu Stückbeginn ist der Krieg zu Ende – und Theseus, Herzog von Athen, erwartet voll Ungeduld die Hochzeit mit der Amazonenkönigin Hippolyta, die er im Kampf besiegt hat.
Bis zur Hochzeit aber liegen drei Nächte an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit – im Reich von Titania und Oberon, im Reich der Kobolde, Elfen und Geisterwesen, im Reich der Naturkräfte. Hierher sind die unglücklich Verliebten Hermia, Demetrius, Helena und Lysander geflüchtet.
Hermia soll Demetrius heiraten. Aber Hermia liebt Lysander. Ihre beste Freundin Helena wiederum liebt Demetrius, der nichts davon hören will. Und Lysander? Er erwidert Hermias Liebe, wird aber von Hermias Mutter Irini kategorisch abgelehnt, denn der im Krieg verstorbene Vater Egeus hatte die Verbindung von Demetrius und Hermia einst so bestimmt.
Auch die Truppe vierschrötiger Handwerker, die dem Herzogpaar zu Ehren ein Theaterstück probt, ist aufgebracht. Gespielt werden soll die Liebegeschichte von Pyramus und Thisbe, doch das tragische Vergnügen verursacht allerlei Bedenken. Ungeahnt geraten sie alle in die Zaubersphäre von eurer Majestät Königin und König der Elfen: Titania und Oberon, die sich just in dem Moment einander allerlei Liebschaften vorwerfen, im Kern aber um ein indisches Kind streiten. Als Oberon die Sache zu bunt wird, beauftragt er den Kobold Puck, ein Kraut herbeizuschaffen, das Titania in den Nächstbesten verliebt macht. Aber Puck wäre kein wahrer Kobold, wenn er das berauschende Kraut nicht auch anderweitig großzügig verteilte. So werden die Figuren im Strudel fantastischer Mächte durcheinandergewirbelt und das Verwirrspiel um die Liebe nimmt seinen Lauf – an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit: ein Sommernachtstraum.
1596 geschrieben, ist A Midsommer Night‘s Dream ein Verwirrspiel um Sein und Schein. Zurück bleibt ein kleiner Riss, ein Zweifel an dem, was ist. Denn wer weiß schon, wie wirklich die Wirklichkeit tatsächlich ist?
Stimmen
Shakespeare mit Bauarbeitern, Bier und Brüsten
Sarah Hofmann | Freie Presse | 20.03.2023