Gottfried Messenbrink
Gottfried Messenbrink wurde 1938 in Senftenberg geboren. Sein Studium an der Palucca Schule in Dresden schloss er 1961 als Bühnentänzer ab.
Von 1961 bis 2001 war er an den Städtischen Theatern Karl-Marx-Städter/Chemnitz engagiert, zunächst als Gruppentänzer, später als Solist und Assistent des Ballettmeisters. Sein Fernstudium an der Fachschule für Tanz in Leipzig (Fachrichtung Ballettmeister) schloss er 1977 ab. Seine Abschlussarbeit, die Ballettinszenierung Von Märchen zu Märchen, wurde hier am Haus erstaufgeführt. Von 1977 bis 1979 war er kommissarischer Leiter des hiesigen Ballettensembles, ab 1979 künstlerischer wie organisatorischer Mitarbeiter und Choreografie-Assistent der Ballettdirektor:innen Peter Tornew, Günter Buch und Brigitte Preuß sowie des Chefchoreografen Hermann Rudolph. Von 1990 bis 2001 war Gottfried Messenbrink Ballettdirektor der Städtischen Theater Chemnitz.
Zu seinen Rollen in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz zählten u. a. Großvater (Peter und der Wolf, EA 1963), Tanzmeister (Aschenbrödel), Dottore (Pulcinella), Der Tod (Die Nachtigall), Pater Lorenzo (Romeo und Julia), Der liebe Gott (Die Erschaffung der Welt), König (Le Papillon), Prinz von Kurland (Giselle) sowie Baron Mirko Zeta in der Ballettversion von Lehárs Die lustige Witwe.
Neben seiner Arbeit als Tänzer war Gottfried Messenbrink jedoch auch als Autor von Balletten für die Karl-Marx-Städter/Chemnitzer Bühne tätig. Zu seinen Arbeiten zählen u. a. die Einrichtung von Coppelia zusammen mit Hermann Rudolph, mit dem er auch das Libretto für die 1976 hier uraufgeführte Ballettkomödie Die drei Schwangeren (Musik von Gioacchino Rossini) schrieb. Einige der Einrichtungen und Fassungen, für die er sich als Autor und Co-Autor verantwortlich zeigte, choreografierte er auch selbst, u. a. Schneeflöcken (1980), Peter und der Wolf (1993) oder Max und Moritz (1996).
Auch in Musiktheaterproduktionen waren Choreografien von Gottfried Messenbrink zu sehen, so u. a. in den Opern Rusalka (Dvorak, 1991), Rigoletto (Verdi, 1998) oder der Operette Der Vogelhändler (Zeller, 1998). Seine Choreografie zu Humperdincks Hänsel und Gretel kann heute noch im Chemnitzer Opernhaus bewundert werden.