Magische Mächte
Mit dem Solisten Kris Garfitt
Das Maikonzert lässt magische Geschichten Klang werden. Los geht es mit dem Zauberlehrling, einer Programmmusik nach Goethes berühmter Ballade. Sie gilt als Paul Dukas‘ größter Geniestreich. Mit Witz und geschickter Orchesterbehandlung erweckt der französische Komponist den ABC-Schützen in Sachen Magie genau wie den eigensinnigen Besen zu musikalischem Leben. Wer beim Hören an Mickey Mouse denken muss, liegt goldrichtig. 1940 nutzte Walt Disney Goethes Plot und Dukas‘ Musik für eine Episode seines berühmten Zeichentrickfilms Fantasia. Mit Motiven russischer Märchen und Sagen beschließt Igor Strawinskys Ballett Der Feuervogel das Konzert. Als sein erstes für die Ballets Russes entstandenes Bühnenwerk begründete es vor dem Ersten Weltkrieg zusammen mit Petruschka und der Le sacre du printemps den Weltruhm des Komponisten. Die drei Werke gelten als richtungweisend für die Musik der Moderne. In expressiven Rhythmen und Klangfarben erzählt Der Feuervogel von der Liebe des Zarensohnes Iwan zu einer schönen Prinzessin und vom Triumph über den bösen Zauberer Kaschtschej, der nur durch die magische Unterstützung des Feuervogels möglich wird.
Als Komponist des 20. Jahrhunderts bekannte sich der Korse Henri Tomasi unumwunden zu einer Musik, die von Herzen kommt und ein großes Publikum erreicht. Theoretische Systeme waren nicht unbedingt seine Sache. Neben zahlreichen Opern und Ballettmusiken schrieb er mehrere Solokonzerte. Sein Posaunenkonzert fügt sich mühelos in die von Dukas und Strawinsky beschworenen Geschichten ein. Mit arioser Eleganz, doppelbödiger Nachtstimmung und sprühendem Temperament nimmt es gefangen. Solistischen Zauber wird Kris Garfitt, Soloposaunist des WDR-Sinfonieorchesters und 2022 Gewinner des ARD Wettbewerbs, entfachen.
Paul Dukas
Der Zauberlehrling
Sinfonisches Scherzo nach Goethe
Henri Tomasi
Konzert für Posaune und Orchester
Igor Strawinsky
Der Feuervogel
Ballettmusik