Superbusen
Popdrama nach dem Roman von Paula Irmschler
Bühnenfassung von Kathrin Brune
URAUFFÜHRUNG
Endlich weg von zu Hause! Für Gisela, Anfang 20, ist Chemnitz eine Verheißung – die Kindheit hinter sich lassen, studieren, lieben, leben. Doch irgendwie nimmt man die Vergangenheit ja immer mit – Erinnerungen, Gedanken, die man nicht so recht abschütteln kann und die wie Schatten hinter einem herlaufen. Doch Gott sei Dank gibt es in Chemnitz Freundinnen, die das verstehen und den Kampf mit den kleinen und großen Dämonen aufnehmen. Gemeinsam stellen sie sich der Welt entgegen: Sie gehen auf Demonstrationen, retten in langen Küchengesprächen die Erde, feiern auf Partys, halten sich mit diversen Jobs über Wasser, loten Stadt, Möglichkeiten und Grenzen aus – und sie gründen eine Band: Superbusen! Gemeinsam erleben sie, was Zusammenhalt bedeutet, wie euphorisierend ein Aufbruch ist und wie stark die Macht der Musik.
Regisseurin Kathrin Brune bearbeitete Paula Irmschlers genau beobachteten wie spritzigen Chemnitz-Roman für die Bühne: Ein szenisch-musikalischer Roadtrip, der von der Kraft der Freundschaft, vom Erwachsenwerden, von Lebensplänen und vom Bleiben statt Abhauen erzählt – eine Liebeserklärung an eine Stadt, die ihre Freundlichkeit allzu oft unter einem rauen Mantel versteckt.
Stimmen
Sind wir nicht alle ein bisschen Gisela?
Johanna Eisner | Freie Presse | 22.03.2022
Marcel Pochanke | Sächsische Zeitung | 22.03.2022
Popdrama „Superbusen“ feiert Debüt auf der Theaterbühne
Andreas Hummel | dpa-Landesdienst Sachsen | 20.03.2022
Andreas Herrmann | Dresdner Neueste Nachrichten | 06.04.2022
Scheißkerle und Empowerment
Tobias Prüwer | www.nachtkritik.de | 20.03.2022
(…) Ihre Chance nutzen sie im zweiten Teil, in dem auch das Schauspieltrio zu sich und einer Theaterform findet. Diesen Block kann man mit Frauwerdung, Emanzipation, Entdeckung von Weiblichkeit und junger Ausgelassenheit umschreiben. Es geht um Mackertum in der Musikszene, Menstruation und Masturbation, Abtreibung, Scheißkerle, Empowerment und hohle Feminismusphrasen, wenn es einer doch wirklich gerade schlecht geht. (…) Hier ist eine Spielfreude zu erleben, gibt es Theaterszenen, etwa wenn chorisch Uterusschmerzen geschildert werden oder die drei ein wenig wie die Beatles auf dem Albumcover über die Bühne staken. Und dann wird immer wieder getanzt. Die Band legt ein paar gute Einlagen hin, besonders beeindruckt ein Medley, das von Nirvana bis Echt reicht. In diesen Momenten drückt sich das Lebensgefühl und Leiden einer jungen Frau aus und weil man dicht dran sitzt, berührt es.
Es keine große Theaterkunst, mit der Kathrin Brune Publikum und Kritik umgarnen will. Nach dem halbfertig wirkenden ersten Teil setzt sie auf die Kraft des Livemoments und die Energie der allesamt leidenschaftlich spielenden Menschen auf der Bühne. Das hat das Potential, auch bei weniger regelmäßigen Theatergängern das Feuer zu entfachen.“