Kontrapunkte
Zweiteiliger Ballettabend mit "5 Tangos" von Hans van Manen
und "Manœuvre" von Juanjo Arqués
Ein Ballettabend – zwei choreografische Kostbarkeiten. Während 5 Tangos des niederländischen Choreografen Hans von Manen seit 1977 weltweit zum festen Repertoire bedeutender Compagnien zählt, erlebte Manoeuvre von Juanjo Arqués erst 2020 seine Uraufführung am Het National Ballet in Amsterdam. Über 40 Jahre liegen zwischen den beiden Handschriften, doch gemeinsam ist ihnen ein einzigartiger Stil.
So gilt Manen als großer Neuerer des Balletts und sein lässig-eleganter Tanzstil begeistert seit den 1960er Jahren die Ballettenthusiasten in aller Welt. In 5 Tangos mit Musik von Astor Piazzolla treibt er die Compagnie mit Spitzentanz in den vibrierenden Rhythmus und die emotionale Intensität dieser Musik. Das Ballett in fünf Szenen wurde vom argentinischen Tango inspiriert, ohne sich dabei wörtlich auf diesen zu beziehen. Die direkte Sinnlichkeit des temperamentvollen Tanzes führt van Manen dabei in eine sehnsuchtsvolle, schwebende und flirrende Gefühlswelt.
Ganz anders Manœuvre. Musikalisch basierend auf John Adams' Shaker Loops hat Juanjo Arqués ein abstraktes Werk über Männlichkeit geschaffen. Sieben Tänzer widmen sich der männlichen Sensibilität – und entführen in verschiedene Stimmungen, wandelnde Ansichten. Passend dazu liefert die niederländische Künstlerin Tatyana van Walsum ein s-förmiges Bühnenbild, das den Wellenbewegungen, dem Auf und Ab den Raum gibt. Letztlich entsteht ein Selbstbild, bei dem auch die Tabuisierung von Gefühlen obsolet erscheint.
Mit freundlicher Genehmigung von Dutch National Opera & Ballet, Amsterdam, Niederlande