Bogdan Koca
Bogdan Koca arbeitet als Schauspieler, Dramatiker, Regisseur, Schauspiellehrer, Komponist, Bühnen- und Kostümbildner. Bis 1975 studierte er Schauspiel an der Warschauer Theaterakademie, war anschließend am Polnischen Theater in Wroclaw engagiert und wurde für seine Darstellungen mit zahlreichen Preisen geehrt. Aus dem sozialistischen Polen emigrierte er Ende der 1970er-Jahre nach Australien. Er etablierte in Sydney die Thalia Theatre Company und später das Sydney Art Theatre, wo er eigene Stücke ebenso inszenierte wie europäische Dramatik von Shakespeare bis Gombrowicz. Von 1994 bis 1997 war er Leiter des Departments Schauspiel der University of Western Sydney. Für seine schauspielerische Leistung in Ghosts … of the Civil Dead (1988) wurde er für die Australian Film Industry Awards als bester Nebendarsteller nominiert, sein Stück Mein Name ist Soundso wurde für den Green Room Award vorgeschlagen. Nach Polen zurückgekehrt, leitete er von 2009 bis 2013 das Cyprian Kamil Norwid Theater in Jelenia Góra, wo er u. a. Gerhart Hauptmanns Schwarze Maske inszenierte. Am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau realisierte er Die Zimtläden (nach dem Roman von Bruno Schulz). Seit 2013 arbeitet er regelmäßig am Schauspiel Chemnitz und inszenierte hier bisher u. a. Mein Name ist Soundso (Koca) und Hamlet (Shakespeare) – für beide Inszenierungen entwarf er auch die Bühnenräume, für Mein Name ist Soundso ebenso die Kostüme –, Hannahs Dämon (Rault), Jeanne oder Die Lerche (Anouilh), Die Zofen (Genet), die Uraufführung von Ich wurde geboren als… (Koca) sowie Der Prozess und In der Strafkolonie von Kafka. Daneben stand er als Schauspieler in Herberts Olschoks Inszenierung Noch ist Polen nicht verloren auf der Chemnitzer Bühne.
Foto: privat