Samuel Finzi
Samuel Finzi wurde im bulgarischen Plovdiv geboren, seine Mutter war Konzertpianistin, sein Vater Schauspieler. An der staatlichen Theater- und Filmakademie in Sofia studierte Samuel Finzi Schauspiel. Als 23-Jähriger verließ er seine Heimat für eine Inszenierung des Regisseurs Ivan Stanev in Berlin. Doch der Start in der fremden Sprache war steinig. Er schlug sich als Bauarbeiter durch, als Kurier, Pfleger, Treppenreiniger – bis er den Regisseur Dimiter Gotscheff kennenlernte. Mit ihm entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit. Von 2003 bis 2005 war Samuel Finzi fest an der Berliner Volksbühne engagiert. Seit 2006 spielt er am Deutschen Theater. Regelmäßig ist er in Inszenierungen zu sehen von Benno Besson, Jürgen Gosch, Werner Schröter, Robert Wilson, Frank Castorf, Johan Simons, Michael Thalheimer und Ivan Panteleev. Für seine Rolle des Wladimir in Warten auf Godot (Regie Ivan Panteleev, eingeladen zum Theatertreffen 2015) wurde Samuel Finzi mit dem Gertrud- Eysoldt-Ring 2015 ausgezeichnet, von der Jury der Fachzeitschrift „Theater heute“ wurde er zum Schauspieler des Jahres 2015 gewählt. Längst haben ihn Kino und Fernsehen entdeckt. Til Schweigers Kinofilm Kokowääh machte ihn in Deutschland einem breiten Kinopublikum bekannt, ab 2005 spielte er den Rechtsmediziner Dr. Stormann in den Kieler Folgen des Tatort. Im November 2009 startete die Krimiserie Flemming mit Samuel Finzi in der Titelrolle des Psychologen Vincent Flemming und Claudia Michelsen als dessen Partnerin. In der Verfilmung der Krimireihe Allmen des Bestsellerautors Martin Suter spielt er aktuell an der Seite von Heino Ferch die Hauptrolle.
International feierte er im September 2017 mit der Produktion Der Hauptmann im Rahmen des Toronto International Filmfestivals seine Kinopremiere. Aktuell ist er in der Hollywoodproduktion Snake Eyes zu sehen. Im Herbst 2022 kommt der internationale Kinofilm Seneca in die Kinos, in der er an der Seite von Geraldine Chaplin und John Malkovich spielt.
Foto: Patrick Pleul