Ismene, Schwester von
Klassenzimmerstück von Lot Vekemans
In Heldengeschichten geht es um die Menschen, die Großes vollbringen – so wie Greta Thunberg oder Antigone. Seltener sprechen wir von Menschen, die andere Interessen verfolgen, keiner politischen Bewegung angehören wollen oder schlicht befriedende Formen der Konfliktlösung bevorzugen. In Ismene, Schwester von kommt eine junge Frau zu Wort und erzählt von einem Leben im Schatten ihrer heldenhaften Schwester Antigone. Ismene glaubt, kein Existenzrecht zu besitzen, weil sie nie etwas Großartiges oder Denkwürdiges getan hat. Aufgewachsen in einer elitären, aber für sie unnahbaren Familie, ist sie auf der Suche nach der eigenen Identität jenseits von politischen Zwängen und Idealen, nach ihrem Sinn des Lebens, unabhängig von der mordenden Familie – oder vielleicht irgendwo dazwischen.
Die mythologische Figur der Ismene bietet nicht nur jungen Menschen eine emotionale wie spannende Grundlage, um sowohl über gesellschaftliche Verantwortung als auch über individuelle Entwicklung, Freiheit, Interessen und Sehnsüchte nachzudenken und zu diskutieren. Freiheit beginnt immer zuerst mit der inneren Freiheit jedes Einzelnen, wie die Geschichte des 20. Jahrhunderts lehrt, einer Freiheit, die selbstgewiss zu Empathie und Toleranz fähig ist.
Die Premiere Ismene, Schwester von findet im Ostflügel des Spinnbaus statt. Anschließend geht das Klassenzimmerstück auf Tour in die Schulen.
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Die einzig Normale in einem gestörten Umfeld
Volker Tzschucke | Freie Presse | 02.02.2024