Leidenschaftliche Liebe und unkontrollierte Eifersucht, große Freundschaft und Verrat, edler Charakter und perfide Absichten. Basierend auf dem gleichnamigen Drama von William Shakespeare widmet sich der Ballettabend Othello des kubanischen Choreografen Julio Arozarena diesen zeitlosen Themen des menschlichen Lebens. Die hochdramatische Geschichte, die zwar auf den ersten Blick von Männern dominiert wird, offenbart ganz allmählich die Stärke der Frauen Desdemona, Emilia und Bianca und deren maßgeblichen Rollen in der Handlung. Der tragische Ruin des Liebespaares Othello und Desdemona, ausgelöst durch Jagos Intrigen, wird durch die ausdrucksstarke Körperlichkeit der Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne betont – die aufwühlenden Emotionen der Figuren werden eindringlich nach außen getragen.
Othello ist ein ausländischer Militärführer, der einen Großteil seines Erwachsenenlebens auf dem Schlachtfeld verbracht hat. Desdemona, die schöne Tochter einer angesehenen Persönlichkeit der örtlichen Gemeinschaft, führt ein privilegiertes, aber eintöniges Leben. Obwohl sie zu völlig unterschiedlichen Welten gehören, verlieben sich Othello und Desdemona ineinander und beschließen resolut, zusammenzubleiben. Was in ihrem einzelnen Leben fehlte, konnte durch das jeweils andere ergänzt werden. Der Choreograf Julio Arozarena ließ sich vom Jazzmusiker Claude Bolling inspirieren und erzählt diese spannende Geschichte auf innovative Weise. Genauso wie Othello und Desdemona ist die Jazzmusik die Begegnung zwischen zwei sehr unterschiedlichen Welten: einerseits der westlichen Instrumentierung und ihren harmonischen Stilen und andererseits dem reichen Rhythmus der afrikanischen Musiktraditionen. Sowohl das Paar als auch das Musikgenre profitieren von diesen Verschiedenheiten. Jedoch im Gegensatz zur Jazzmusik, die sich nach anfänglicher Ablehnung als musikalischer Meilenstein längst etabliert hat, endet die Beziehung zwischen Othello und Desdemona abrupt und tragisch. Es scheint, dass das Paar nicht gegen Neid und Vorurteile der anderen gefeit war.
Choreografie und Inszenierung | Julio Arozarena |
Bühne | Marko Japelj |
Kostüme | Sandra Wauquaire |
Dramaturgie | Andrej Mirčev |
Marcos Mariz | |
Dr. Thorsten Teubl |
Othello | Milan Maláč Kirill Kornilov |
Desdemona | Savanna Haberland Anna-Maria Maas |
Jago | Ivan Cheranev Benjamin Kirkman |
Emilia | Nela Mrázová Sandra Ehrensperger |
Cassio | Jean-Blaise Druenne Raul Arcangelo Kirill Kornilov (Mitstudierend) |
Bianca | Soo-Mi Oh Anna-Maria Maas Valeria Gambino (Mitstudierend) |
Rodrigo | Alejandro Guindo Martín Ivan Cheranev |