Roland Kluttig
Als „einer der wenigen Dirigenten weltweit, der neueste Musik genauso versiert aufführt wie Beethoven, Wagner und Sibelius“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) ist Roland Kluttig mit einem breiten Repertoire auf internationalen Podien in Konzert und Oper zu erleben. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit sind die Werke von Schumann, Wagner, Berg, Debussy, Janáček und Sibelius. In der Saison 2023/2024 debütierte er beim Niedersächsischen Staatsorchester Hannover und bei den Bremer Philharmonikern. Mit dem RSO Wien trat er u. a. bei Wien Modern auf; Wiedereinladungen führten ihn außerdem zum Konzerthausorchester Berlin, Staatsorchester Stuttgart, hr-Sinfonieorchester Frankfurt, zum Tschechischen Philharmonischen Chor und zur Philharmonie Brno, zum Theater Heidelberg sowie zur Norrlandsoperan und Wermland Opera in Schweden. Mit letzterer intensiviert er seine Zusammenarbeit ab 2024 als Principal Guest Conductor und Artistic Advisor.
Nach sehr erfolgreichen Produktionen von Dukas‘ Ariane et Barbe-Bleue und Szymanowskis Król Roger an der Oper Graz wirkte er dort von 2020 bis 2023 als Chefdirigent. Aus dieser Zeit ragen die österreichische Erstaufführung von Georg Friedrich Haas‘ Oper Morgen und Abend sowie die Dirigate von Wagners Der fliegende Holländer und Janáčeks Katja Kabanova ebenso wie die Konzerte mit den Grazer Philharmonikern im Musikverein Graz und im Konzerthaus Wien hervor. 2021 wurde zudem sein Dirigat von Morton Feldmans Neither bei den Salzburger Festspielen mit dem ORF Radio- Symphonieorchester Wien in der Presse als „Sternstunde“ gefeiert. Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor am Landestheater Coburg (2010–2020) erregten Produktionen von Wagners Lohengrin und Parsifal überregionales Interesse. Für sein Dirigat von Beethovens Fidelio wurde er vom Magazin Opernwelt als „Dirigent des Jahres“ nominiert. Seit 2000 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit der Staatsoper Stuttgart. So brachte er dort u. a. 2015 die spektakuläre Neuinszenierung von Strauss‘ Salome und 2019 eine Neuproduktion von Mozarts Die Hochzeit des Figaro heraus.
Als Gastdirigent war Roland Kluttig zudem an der Oper Frankfurt (Euryanthe), der Staatsoper Hamburg (Die tote Stadt), der Oper Leipzig, dem Nationaltheater Mannheim, der Opéra Nice Côte d'Azur, der Opéra national du Rhin, der schwedischen Norrlandsoperan (Wozzeck und Peter Grimes) eingeladen; im Konzertbereich arbeitete er mit dem Philharmonia Orchestra London, dem Seoul Philharmonic Orchestra, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, der Prague Philharmonia, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks u. v. a. Seine Aufnahmen von Schönbergs Moses und Aron mit der Stuttgarter Staatsoper und Weinbergs Passagierin mit der Oper Graz brachten ihm internationales Kritikerlob ein. Außerdem spielte Roland Kluttig Werke von weniger prominenten Komponisten ein, die ihm sehr am Herzen liegen, darunter Erwin Schulhoff mit dem DSO Berlin und Silvestre Revueltas mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin, dessen Musikalischer Leiter er in den 1990er Jahren war. Roland Kluttig hat in Dresden studiert und wurde vom Eötvös Institut, dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates, der Akademie Schloss Solitude und der Herbert von Karajan Stiftung gefördert.
Foto: Marco Borggreve