Jenny Erpenbeck
Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Ost-Berlin geboren. Nach dem Studium der Musiktheaterregie, u. a. bei Ruth Berghaus und Peter Konwitschny, arbeitete sie einige Jahre erfolgreich als Opernregisseurin an zahlreichen deutschen und österreichischen Bühnen. Parallel dazu begann sie mit dem Schreiben, gab 1999 mit der Novelle Geschichte vom alten Kind ihr literarisches Debüt und wechselte wenig später ganz zum Schreiben. Seither hat sie zahlreiche Theaterstücke, Kurzgeschichten und mehrere Romane veröffentlicht, darunter Heimsuchung, Aller Tage Abend, Gehen, ging, gegangen und zuletzt Kairos.
Für ihr Werk wurde sie im In- und Ausland vielfach ausgezeichnet, so erhielt sie in Deutschland unter anderem den Thomas-Mann-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis, den Uwe-Johnson-Preis sowie den Internationalen Stefan-Heym-Preis und ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande. In Italien wurde sie mit dem Premio Strega ausgezeichnet, in Großbritannien mit dem Independent Foreign Fiction Prize, in den Niederlanden mit dem Europäischen Literaturpreis, in Südkorea mit dem Lee Hochul Peace Prize. Ihr Roman Heimsuchung wurde vom Guardian auf die Liste der 100 besten Bücher des 21. Jahrhunderts gesetzt. Die amerikanische Übersetzung ihres jüngsten Romans Kairos war in den USA für den National Book Award nominiert und wurde 2024 mit dem International Booker Prize ausgezeichnet. Jenny Erpenbecks Bücher sind in 30 Sprachen übersetzt. Sie ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz und der Akademie der Künste in Berlin.
Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Foto: privat