Hartmut Schill
Hartmut Schill, als Sohn einer Musikerfamilie in Leipzig geboren, erhielt seine Ausbildung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin in den Fächern Violine, Kammermusik und kontrapunktische Komposition. Er studierte in den Meisterklassen von Eberhard Feltz, Werner Scholz und Petru Munteanu. Schon früh galt sein besonderes Interesse der Kammermusik, vor allem dem Streichquartettspiel. Seither ist ein Hauptanliegen seiner künstlerischen Tätigkeit neben der Pflege des klassischen Repertoires sowohl die Aufführung zeitgenössischer Musik als auch die Wiederbelebung der Avantgarde sowie der verfemten Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Mit dem 1990 gegründeten Schill-Quartett konnte er auf Interpretationskursen bei renommierten Ensembles wie dem Lasalle-, Brandis- und Arditti-Quartett wertvolle musikalische Erfahrungen sammeln. Es folgten Konzerte im In- und Ausland, erste Rundfunkproduktionen für DS-Kultur, Rias und WNYC (New York) sowie 1993 eine Amerika-Tournee. Mit dem ebenfalls zu Studienzeiten gegründeten Ensemble 71 widmete er sich zeitgenössischer Musik. Seit 1997 ist er 1. Konzertmeister der Robert-Schumann-Philharmonie und Primarius des Robert-Schumann-Quartetts. Seine solistische und kammermusikalische Konzerttätigkeit führte ihn über Deutschland hinaus ins europäische Ausland, in Teile Asiens sowie nach Nord- und Südamerika. Er ist Primarius des Robert-Schumann-Quartetts, Gründungsmitglied und Konzertmeister der Sinfonietta Essenbach und Primus Interparis beim Cross Chamber Orchestra. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich überdies verstärkt mit der Pflege der tradierten historischen Aufführungspraxis barocker, klassischer und romantischer Musik. So gab er 2018 sein Debüt auf der Barockvioline. Außerdem engagiert er sich als Mentor und Leiter der Rudolf-Kempe-Orchesterakademie seit vielen Jahren in der Nachwuchsförderung.
Seit 1999 gehört er der 1. Violinen-Gruppe des Bayreuther Festspielorchesters an und wurde 2012 dort auf die Position des stellvertretenden Konzertmeisters berufen. Bei der Einstudierung von Wagners Ring des Nibelungen unter der musikalischen Leitung von Maestro Ryusuke Numajiri und in der Regie von Michael Hampe arbeitete er seit 2017 mit dem Kyoto Symphony Orchestra zusammen, wohin er als Gastkonzertmeister eingeladen wurde, um die authentische Bayreuther Musiziertradition zu pflegen und weiterzugeben.
Foto: Kati Hilmer