"Ungarnland! Donaustrand! Heimatland!“ Was hat es mit dem Gefühl von Zugehörigkeit zu (s)einem Land auf sich? Und sind wechselseitiger Respekt oder eher tiefe Leidenschaft der Weg zu einer glücklichen Beziehung? Die Titelheldin von Paul Abrahams Sensationserfolg Viktoria und ihr Husar ist gut situiert mit dem amerikanischen Botschafter in Japan verheiratet. Als ihr früherer Verlobter Stefan Koltay, der sich aus russischer Kriegsgefangenschaft retten konnte, wieder in ihr Leben tritt, gerät sie vor dem Hintergrund einer politisch hochexplosiven Situation in ein Dilemma: Mutiger Neustart oder endgültiger Abschied von der Jugendliebe?
Mit der turbulenten Handlung jagt ein betörender musikalischer Ohrwurm den nächsten: Meine Mama war aus Yokohama oder Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände wurden zu Hits der 1930er Jahre und Abraham konnte sich als einer der wichtigsten Operettenkomponist:innen etablieren. Nach Regiearbeiten an der Oper Halle, der Staatsoper Hannover, dem Deutschen Nationaltheater Weimar und der Staatsoperette Dresden inszeniert die Götz-Friedrich-Preisträgerin Julia Huebner diese Neuproduktion in Chemnitz.
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Liebe, Flucht, Heimatverlust: Die Operette „Viktoria und ihr Husar“ an der Oper Chemnitz trifft den Nerv der Zeit
Brigitte Linßen | Freie Presse | 17.04.2025
Melodien wie ´Meine Mama war aus Yokohama´ oder ´Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände´ […] erzeugen ein Wechselbad der Gefühle, getragen vom spielfreudigen Ensemble und dem Opernchor der Theater Chemnitz […].Es wird gesteppt, gefoxt und mit ausdrucksstarker Gestik gespielt […].Für die lebendige und abwechslungsreiche Choreografie zeichnet Mariana Souza verantwortlich […]. Wenn die Figuren tanzen, lachen und feiern, geschieht das nie unbedarft – immer schwingt das Wissen um die drohende Katastrophe mit. Dass eine Operette diese Ambivalenz so eindrucksvoll tragen kann, beweist Huebner mit Feingefühl und klarem Blick für die Abgründe hinter der Leichtigkeit. „Viktoria und ihr Husar“ in Chemnitz ist eine Revue-Operette im besten Sinne – mitreißend, musikalisch facettenreich und voller Gefühl. Die Inszenierung verbindet spielerische Unbeschwertheit mit spürbarer inhaltlicher Tiefe und schlägt dabei geschickt den Bogen zu aktuellen politischen Krisen. […].
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Liebe, Flucht, Heimatverlust: Die Operette „Viktoria und ihr Husar“ an der Oper Chemnitz trifft den Nerv der Zeit
Brigitte Linßen | Freie Presse | 17.04.2025
Melodien wie ´Meine Mama war aus Yokohama´ oder ´Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände´ […] erzeugen ein Wechselbad der Gefühle, getragen vom spielfreudigen Ensemble und dem Opernchor der Theater Chemnitz […].Es wird gesteppt, gefoxt und mit ausdrucksstarker Gestik gespielt […].Für die lebendige und abwechslungsreiche Choreografie zeichnet Mariana Souza verantwortlich […]. Wenn die Figuren tanzen, lachen und feiern, geschieht das nie unbedarft – immer schwingt das Wissen um die drohende Katastrophe mit. Dass eine Operette diese Ambivalenz so eindrucksvoll tragen kann, beweist Huebner mit Feingefühl und klarem Blick für die Abgründe hinter der Leichtigkeit. „Viktoria und ihr Husar“ in Chemnitz ist eine Revue-Operette im besten Sinne – mitreißend, musikalisch facettenreich und voller Gefühl. Die Inszenierung verbindet spielerische Unbeschwertheit mit spürbarer inhaltlicher Tiefe und schlägt dabei geschickt den Bogen zu aktuellen politischen Krisen. […].