Britten | Rott
Mit der Solistin Carolin Widmann
Das Violinkonzert des Engländers Benjamin Britten folgt mit seiner Virtuosität, seiner Klangschönheit und seinen expressiven Kantilenen der romantischen Tradition. Ein Besuch in Spanien inspirierte ihn zu diesem beeindruckenden Werk, das auf einfühlsame Weise Stellung zur damaligen politischen Situation bezieht: 1939 endete der Spanische Bürgerkrieg mit einem Sieg des faschistischen Diktators Franco. Das politische Klima in Europa verschlechterte sich zusehends und der Zweite Weltkrieg stand unmittelbar bevor. Britten emigrierte in die USA, wo er auch das Violinkonzert beendete. Die Uraufführung 1940 in New York spielte der spanische Geiger Antonio Brosa, der ebenfalls seine Heimat verlassen hatte. In Chemnitz wird dieses Konzert von der vielseitigen Musikerin Carolin Widmann interpretiert, deren künstlerische Aktivitäten von den großen klassischen Konzerten über für sie eigens komponierte Werke, Soloabende, Kammermusik bis hin zu Aufführungen auf historischen Instrumenten reichen.
Die Sinfonie in E-Dur von Hans Rott steht zugleich für den hoffnungsvollen Anfang und den vorzeitigen Abbruch einer bedeutenden Komponistenlaufbahn. Das groß dimensionierte Werk verrät den hohen Anspruch und die unbändige Fantasie eines Zwanzigjährigen. Ihre zukunftsweisenden, genialischen Züge inspirierten Gustav Mahler, der ihren Schöpfer als den „Begründer der neuen Symphonie“ verstand, die er selbst hervorbringen wollte. Eine psychische Erkrankung, in deren Folge Hans Rott mit nur 25 Jahren verstarb, verhinderte, dass er zu künstlerischer Reife gelangen konnte. Seine Sinfonie in E-Dur fand seit der Wiederentdeckung 1989 weltweit Eingang in die Programme renommierter Orchester.
Benjamin Britten
Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 15
Hans Rott
Sinfonie Nr. 1 E-Dur