Rummelplatz oder Realität? - Konferenz | Teil IV
Fragen sozialer Integration und Identifikation in Sachsen
Der vierte und letzte Teil der Konferenz galt dem Versuch, Werner Bräunigs Fragen der Integration in die Gesellschaft auf unsere Zeit zu übertragen: Was ist notwendig, damit Menschen sich einbringen, dies als sinnhaft erleben und ihre Potentiale entfalten können?
Ayla Schaub von der TU Chemnitz zeigte auf, wie Menschen sich sozialen Gruppen zuordnen, um eine eigene Identität zu begründen. Mit den einen identifizieren sie sich, von anderen grenzen sie sich ab – was eng mit Überzeugungen, Wertvorstellungen und Sichtweisen zusammenhängt. Diese Mechanismen wurden vergleichend für Sachsen und andere Regionen Deutschlands betrachtet. Friederike Pank (Universität Oxford / Theater Chemnitz) berichtete aus ihrer Feldforschung in der Lausitz, wo die Umbrüche nach 1990 bis heute die Lebenswirklichkeit prägen.
Eine große Diskussionsrunde beschloss das Konferenzprogramm. Pascal Anselmi (Chemnitz 2025), Prof. Dr. Frank Asbrock (TU Chemnitz), Jana Hensel (Schriftstellerin und Journalistin) und Dr. Juliane Stückrad (Publizistin und Lokalpolitikerin) diskutierten über spezifisch ostdeutsche Erfahrungen und den Begriff des Ostdeutschen, der mit vielfachen Wandlungen bis heute Anlass zu Kontroversen bietet. Es ging um Deutungsmacht über Lebensgeschichten, um soziale Teilungen und die Frage, wie politische Spaltungen überwunden werden können, um das Ganze der demokratischen Gesellschaft zu stärken. Es moderierte Johannes Frohnsdorf (Oper Chemnitz).
Das Gesamtprogramm der vierteiligen Konferenz finden Sie hier.
Ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.