Love Me Or Leave Me
Bach meets Jazz
Ballettabend von Sabrina Sadowska
Die Straßen sind leer und verlassen, ein paar einzelne Menschen eilen schnell nach Hause. Sie halten Abstand zueinander, meiden den Kontakt. Nur die Vögel sind während der Pandemie frei, sie fliegen, wohin sie wollen und künden mit ihrem Gesang von Frühling und Leben. Sanfte Klavierklänge ertönen in der Ferne, wärmen das Herz, erwecken Sehnsucht, Hoffnung, Freude und Poesie. Es sind Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen. Die Legende besagt, sie sollen für einen befreundeten Grafen am Dresdner Hof komponiert worden sein, auf dass dessen Cembalist Johann Gottlieb Goldberg dem Grafen die schlaflosen Nächte etwas aufheitern könne. Bach komponierte mit diesen Stücken einen Höhepunkt barocker Variationskunst und eine Hommage an den großen Komponisten und Cembalisten Domenico Scarlatti. Es handelt sich um eine Aria und dreißig Variationen, welche Bach an bekannte Formen wie Polonaise, Passepied, Gigue, Menuett, Sarabande, Fuge sowie Lamento und Toccata anlehnte. Ballettdirektorin Sabrina Sadowska ließ sich während des Lockdowns von jenen Stücken zu poetischen Tänzen und kleinen Geschichten von Sehnsucht, Zweisamkeit, Leben und Freude inspirieren.
Bachsche Melodien, die in Jazz-Rhythmen münden – der zweite Teil ist eine Hommage an die große afro-amerikanische Sängerin Nina Simone. Mit leidenschaftlicher Stimme erzählt sie von einem Leben voller Entbehrungen und dem Schattendasein menschlicher Existenzen genauso wie von den Freuden körperlicher Liebe. Diese Songs gehen unter die Haut. Das Leben von Nina Simone war geprägt vom Kampf um Gleichberechtigung. Legendär ist das Konzert 1964 in der Carnegie Hall, wo Nina Simone vor einem vollständig „weißen“ Publikum Mississippi Goddam sang, einen Song über die extremen Ungerechtigkeiten gegenüber den Afro-Amerikanern in Mississippi, Alabama und Tennessee.
Anna-Maria Maas
Mariam Alemany Romero
Sandra Ehrensperger
Valeria Gambino
Emily Grieshaber
Savanna Haberland
Soo-Mi Oh
Lívia Pinheiro
Rebekka Hvalsøe Holst
Alice Vittoria Badino
Raul Arcangelo
Jean-Blaise Druenne
Benjamin Kirkman
Emilijus Miliauskas
Ivan Cheranev
Alejandro Guindo Martín
Kirill Kornilov
Dan Ozeri
Sascha Paar
Roberto Calabrese
Daniele Sessa
Stimmen
Freie Presse | Katharina Leuoth | 12.10.2020
MDR Kultur | Wolfgang Schilling | 11.10.2020