Lohengrin
Romantische Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner
Auf dem Sterbebett hatte der Herzog von Brabant seine beiden Kinder Elsa und Gottfried in die Obhut von Graf Telramund gegeben. Doch nun ist Gottfried tot und Elsa soll seine Mörderin sein. Das jedenfalls behauptet Telramund, der gemeinsam mit Ortrud nach der Macht strebt. Jetzt soll die Schuldfrage geklärt werden. Telramund und ein von Elsa bestimmter Kämpfer müssen gegeneinander antreten. Gewinnt Letzterer, so ist damit Elsas Unschuld bewiesen. Keiner der Anwesenden wagt es, sich Telramund entgegenzustellen. In höchster Not fleht Elsa Gott um Hilfe an und tatsächlich erscheint ein Fremder. Er will für Elsa kämpfen, doch nur unter der Bedingung, dass sie ihn nie nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen dürfe. Telramund wird von dem Fremden besiegt. Glücklich nimmt Elsa ihren Retter zum Mann. Doch wird ihr Vertrauen in den Fremden groß genug sein, das Frageverbot zu akzeptieren?
Lohengrin nimmt in Wagners Œuvre eine besondere Stellung ein. Die Geschichte um Macht, Glaube und nicht zuletzt um die Frage, ob und welche Bedingungen die Liebe stellen darf und welche Rolle das Vertrauen dabei spielt, beschäftigte ihn bereits Anfang der 1840er Jahre, als er sich mit dem Tannhäuser auseinandersetzte, und inspirierte ihn nur wenige Jahre später zur wohl emotionalsten Musik, die er je geschrieben hat. Als sie im September 1850 in Weimar zum ersten Mal erklang, konnte Wagner nicht dabei sein. Aufgrund seiner Beteiligung am Dresdner Mai-Aufstand wurde er steckbrieflich gesucht und war deshalb aus Deutschland geflohen. An Franz Liszt, der die Uraufführung in Weimar trotz der politisch schwierigen Personalie ermöglicht hatte, schrieb er danach voller Dankbarkeit: „Liebster Liszt, hatte ich recht, als ich in der Vorrede zum Kunstwerk der Zukunft schrieb, dass nicht der Einzelne, sondern nur die Gemeinsamkeit wahrhafte Kunstwerke schaffen könnte? Sieh, Du hast das Unmögliche geleistet, aber glaube mir, alle müssen das heutzutage Unmögliche leisten, um das in Wahrheit dennoch Mögliche zustande zu bringen.“
Für die Chemnitzer Lohengrin-Inszenierung ist der Regisseur Joan Anton Rechi erstmalig zu Gast in Chemnitz. Geboren 1968 in Andorra, arbeitete er bisher u. a. an den Theatern Barcelona, Bilbao, Bogotá, Freiburg, Madrid, Mainz, Oberhausen und an der Deutschen Oper am Rhein. Sein breit gefächertes Repertoire umfasst Werke wie Adriana Lecouvreur, Il barbiere di Siviglia, Die Csárdásfürstin, Król Roger, Der Mann von La Mancha und Salome.
Stimmen
Freie Presse | Torsten Kohlschein | 27.01.2020
Sächsische Zeitung | Jens Daniel Schubert | 27.01.2020
MDR Kultur | Michael Ernst | 26.01.2020
Leipziger Volkszeitung | Roland H. Dippel | 29.01.2020
Der fränkische Tag | Monika Beer | 04.02.2020
Opernwelt | Wolfgang Schreiber | Ausgabe 03/2020
Das Opernglas | Melanie O’Neill | Ausgabe 03/2020
Stadtstreicher | Eske Bockelmann | Ausgabe 03/2020
OPER! | Joachim Lange | Ausgabe 03/2020