La Traviata
Oper von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria Piave
Violetta Valéry, ein begehrter Star in der glamourösen Welt der Reichen und Schönen, fühlt sich zu Alfredo Germont hingezogen. Von seiner liebevollen Art verzaubert, sagt sie ihrem ausschweifenden Lebensstil Adé und genießt das Glück der bürgerlichen Zweisamkeit. Doch bald wird sie von Alfredos Vater, der aufgrund von Violettas Vergangenheit um die gesellschaftliche Stellung seiner Familie fürchtet, dazu gedrängt, sich von Alfredo zu trennen. Schweren Herzens gibt sie nach und lässt Alfredo glauben, dass sie einen anderen liebt. In seiner Eifersucht beleidigt er sie öffentlich. Als ihm sein Vater Wochen später endlich den wahren Grund für ihr Verhalten offenbart, bleibt gerade noch Zeit, Violetta um Verzeihung zu bitten, bevor sie ihrer tödlichen Krankheit erliegt.
Giuseppe Verdis Oper La Traviata nach dem Roman Die Kameliendame von Alexandre Dumas gehört mit ihrer anrührenden Geschichte und der emotionalen Musik zu den erfolgreichsten Opern der Musikgeschichte. Die Chemnitzer Neuinszenierung übernimmt Anja Kühnhold, Oberspielleiterin am Badischen Staatstheater Karlsruhe.
Jörg Kersten
Helena Böse
Stimmen
So eiskalt war ihr Händchen: „La Traviata“-Premiere begeistert in Chemnitz
Jens Daniel Schubert | Sächsische Zeitung | 03.06.2025
Benjamin Reiners […] führt die Robert-Schumann-Philharmonie zu großartiger Ausdruckskraft, lässt Dramatik und Sentiment Raum zur Entfaltung und wird zum sensiblen Begleiter der Sänger. Der Opernchor und das große Ensemble entfalten die Feierbilder mit Schwung und Eleganz als farbenreichen Kontrast zu den intimen Szenen, die das Seelendrama der Protagonisten zeigen. […] Seungwoo Simon Yang ist ein Alfredo, wie man ihn nur wünschen kann. Strahlkraft und Schmelz, mühelose Höhe und breite Gestaltungspalette zeichnen den Tenor aus. […] [Athanasia Zöhrer] ist Violetta zwischen schlaksiger Unbekümmertheit und Grandezza, zwischen warmem Liebeston und tiefster Verzweiflung, […]. Stimmlich findet sie von klaren, kraftvollen Momenten zunehmend zu berührenden, leise klingenden Tönen. Sie beherrscht den Wechsel von Koloratur zum Lyrischen und verbindet alles zu einer überzeugenden Figur. […]
Violettas letzte Liebe
Sarah Hofmann | Freie Presse | 02.06.2025
Der Sopranistin Athanasia Zöhrer scheint die Rolle der Violetta wie auf den Leib geschneidert – die Inszenierung gibt ihr und der Größe ihrer Stimme viel Raum. […] Ihre Stimme trägt jede ihrer Facetten. […] Anja Kühnholds Inszenierung strotzt nur so von mehrdeutigen und symbolträchtigen Bildern. Die Kostüme von Anna Sophia Blersch sind ebenfalls erzählend angelegt und gleichzeitig von verschwenderischer Schönheit, etwa wenn es um die Ausstaffierung des Boheme-Lebens geht. […]. Die Oper Chemnitz schafft mit ihrer Inszenierung einen gelungenen und sehenswerten Beitrag zum Operndiskurs und zeigt gleichzeitig, dass das Haus im Kulturhauptstadtjahr durchaus mit den Aufführungen größerer Häuser mithalten kann.
Zwischen Glanz und Verfall
Lena Plischke | Chemnitzer Morgenpost | 02.06.2025
Im Chemnitzer Opernhaus feierte Giuseppe Verdis ´La Traviata´ am Samstagabend eine visuell prächtige Premiere und eine emotional bewegende dazu. Regisseurin Anja Kühnhold verwebt in ihrer Inszenierung die glanzvolle Welt der Pariser Halbgesellschaft mit dem Abgrund einer tödlichen Krankheit und wagt einen interessanten Spagat zwischen Poesie und Tragik. […] [Athanasia Zöhrer] meistert die anspruchsvolle Partie mit Kraft und emotionaler Tiefe. […] Große Stimme, große Wirkung: Thomas Essl als Alfredos Vater Giorgio Germont beeindruckt mit sonorer Wärme und Präsenz. Seine Szene mit Violetta und danach mit Alfredo zählt zu den Höhepunkten des Abends. […] Kühnholds ´La Traviata´ erzählt von Glanz und Verfall, von gesellschaftlicher Grausamkeit und persönlicher Würde. […] Der Abend trifft ins Herz, und Verdis Musik, umgesetzt von Benjamin Reiners, tut ohnehin ihr Übriges.