Inside Outside Europe
Ein Bühnenbild, vier Theater, vier Uraufführungen
Eine Bühne, stellvertretend für einen geografischen Raum: Europa. Dieses Europa ist heterogen und will sich zugleich als Gemeinsames begreifen. Gemeinsam an Geschichte und Erfahrungen. Es ringt, es müht sich über geschichtliche Gräben hinweg zum inneren Frieden hin und muss sich zugleich immer wieder seinen Widersprüchen stellen.
Vier Theater nähern sich mit Künstler:innen aus Rumänien, Georgien, Russland, den USA und Deutschland diesem Erfahrungsraum und bespielen eine gemeinsame Bühne je verschieden. Die Tetralogie Inside Outside Europe wird von Clowns und dem Lachen in Europa, von Verstrickungen in den deutschen Faschismus, von Heimat und migrantischen Erfahrungen im Erzgebirge erzählen. Alle vier Inszenierungen werden in Chemnitz, Annaberg-Buchholz, Plauen und Freiberg gemeinsam an einem Abend gezeigt, laufen aber auch einzeln in den Spielplänen der Partnertheater. Ein Rahmenprogramm lädt an den Gesamtabenden dazu ein, die aufgerufenen Themen weiter zu reflektieren.
Tetralogie der Theater Chemnitz, Plauen-Zwickau, des Mittelsächsischen Theaters Freiberg und des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg- Buchholz
Der Clown und Europa
Eine Performance des Mittelsächsischen Theaters Freiberg, die humorvoll Grenzen sprengt
In Clowns spiegelt sich, was Menschen unangenehm ist oder wofür sie sich schämen. Wenn der Mensch jedoch nicht weiter weiß, wenn er Grenzen zieht, die nicht zu überschreiten sind, macht der Clown einen großen Schritt und steht mittendrin im humorvollen Schlamassel.
In der Stückentwicklung Der Clown und Europa erkunden ein Tänzer, ein Schauspieler und die Regisseurin Petra Ratiu zusammen mit jungen Mitgliedern des Theaterkidsclubs das Wesen des Humors in Europa.
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EUdaimonía
Ein utopisches Versprechen von Glückseligkeit des Theaters Plauen-Zwickau
Verkörpert Europa denn wirklich eine sichere und glückliche Zukunft? Das fragt sich auch Dea, eine georgische Ärztin, die schon lange in Sachsen arbeitet, sich jedoch immer noch nicht willkommen fühlt. Als Dea in der Ausländerbehörde den jungen Georgier Erekle kennenlernt, prallen seine Hoffnungen und ihre Erfahrungen aufeinander.
Die georgische Autorin und Regisseurin Tamó Gvenetadze reflektiert in ihrem Text auch die europäische Medea-Rezeption. Warum ist Medea in der westeuropäischen Kulturgeschichte vor allem als Kindermörderin bekannt, während sie in ihrer Heimat Georgien als Heilerin und Königin von Kolchis verehrt wird?
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PREMIERE
Versuch über meinen Großvater
Ein Rechercheprojekt des Figurentheaters Chemnitz
Eine Frau stellt sich der Biografie ihres Großvaters, eines sudetendeutschen Arztes aus der Nähe von Reichenberg, heute Liberec. Auch der Großvater beginnt zu sprechen, oder was man so Sprechen nennt und Sprache und Artefakte unter Mühe hergeben.
Bis zur Annexion der sudetendeutschen Gebiete der ČSR durch das Deutsche Reich 1938 führte er ein „normales“ Leben mit Patienten, vielen Freunden und Familie. Dann war kaum mehr zusammenzuhalten, was sich dem mörderischen nationalistischen Strudel näherte. Nach dem Krieg folgten Verhaftung, Gerichtsprozess und der Verlust der Heimat. – Die Frau versucht, eigene Gefühle und Auslassungen in den Geschichten ihrer Familie zu verstehen, wenn sie sich konfliktreicher europäischer Geschichte nähert.
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Call It Home
Ein Stück des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg-Buchholz über die Frage, wie man Heimat teilen kann
Die georgische Theatermacherin Tamó Gvenetadze bereiste das Erzgebirge und führte vielfältige Interviews. Ihr Stück auf Basis dieser Gespräche beschäftigt sich damit, wie es ist, hier Zuhause und zugleich fremd zu sein.
Maleeka lebt seit einigen Jahren im Erzgebirge. Sie versucht alles, um sich in dieser Gegend zu integrieren, damit ihre Töchter ein gutes Leben haben können. Und jedes Jahr feiert sie den Tag, an dem sie in Annaberg-Buchholz in ihre eigene Wohnung gezogen ist. Dazu lädt sie Freundinnen, Kolleginnen und Bekannte ein. Die Gäste kommen zusammen, es wird gegessen, gelacht und bald zum Entsetzen Maleekas über ihr „Neinerlaa“ gestritten.
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Ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.