Herr Lem
Futurologische Begegnung von Bogdan Koca
Aus dem Polnischen von Agnieszka Jabłońska
URAUFFÜHRUNG
Stanisław Lem, geboren 1921, war ein berühmter polnischer Science-Fiction-Autor, dessen Geschichten und Erzählungen philosophische und zugleich humorvolle Betrachtungen über die Gegenwart waren, projiziert in eine mehr oder weniger ferne Zukunft. Stanisław Lem starb am 27. März 2006 in Krakau. Er kann also gar nicht hier sein. Genauso wenig wie Trurl, Klapauzius und Tichy – denn sie sind nur Figuren aus seinen Geschichten. Und doch sind sie alle da. Die Ergründung der Frage, was das für die Realität bedeutet und wie man die Welt retten kann – das alles verstrickt sich zu einem Abend, der auch aus der Feder von eben jenem Stanisław Lem hätte stammen können. Oder auch nicht. Wir wissen es nicht. Er ist gestorben, ohne jemals dieses Theaterstück zu schreiben.
Stimmen
Großartiges Solo für einen lockeren "Herrn Lem"
Wolfgang Schilling | MDR Kultur | 01.02.2025
Hier auf der Chemnitzer Bühne wird [Lem] und seinem Werk auf geistreich-kluge und spielerisch-surreale Weise ein schönes Denkmal gesetzt. In erster Linie vom nuancenreichen und mit nahezu perfektem polnischem Zungenschlag absolvierten Spiel von Christian Ruth. Der als Herr Lem dem Abend einen furiosen, wie es im Text einmal heißt, "Stempel der Anwesenheit" verleiht. […] Ulrike Euren und Andreas Manz-Kozár müssen sich gegenüber diesem darstellerischen Furor als kybernetisches Duo Trurl-Klapauzius mit dem Part des skurrilen Sidekicks zufriedengeben. […] Alles in allem aber ganz klar: Daumen hoch für diesen lockeren Lem.