Götterdämmerung
Dritter Tag aus dem Bühnenfestspiel "Der Ring des Nibelungen" von Richard Wagner
Mit Siegfried und Brünnhilde hat sich am Ende von Siegfried das ideale Liebespaar gefunden, das die Kraft haben könnte, auf Macht und Besitz zu verzichten und die Welt sowie die Menschen durch Liebe zu versöhnen. Hätte Richard Wagner seinen Ring des Nibelungen mit Siegfried abgeschlossen, wäre die Parabel über die zerstörerische Macht des Geldes auf Kosten von Mitmenschlichkeit und Liebe glücklich ausgegangen. Doch Wagner konzipierte seine Nibelungen-Dichtung ausgerechnet von Siegfrieds Tod aus, so der ursprüngliche Titel der späteren Götterdämmerung. Die politischen Ereignisse und gesellschaftlichen Umwälzungen seiner Zeit veranlassten ihn dazu, den Stoff um die Vorgeschichten zu erweitern und damit ein einzigartiges Opus Magnum, seinen Ring des Nibelungen zu komponieren.
In der Götterdämmerung spitzt sich zu, was dem Ring, dem Machtsymbol schlechthin, seit Alberichs Fluch im Rheingold anhaftet: Er bringt allen, die ihn besitzen, den Tod und führt schließlich zum Untergang eines ganzen Imperiums. Siegfried, der furchtlose Held, anders als sein Vater Siegmund nun frei von Wotans Wille, ist sich der Verantwortung für dieses Liebespfand Brünnhildes jedoch nicht bewusst. Von Alberichs Sohn Hagen manipuliert, verspielt Siegfried leichtfertig den Ring, seine große Liebe und jede Chance auf Wiedergutmachung und Rettung der aus den Fugen geratenen Welt. Einzig Brünnhilde, durch Liebe und schmerzvolle Erfahrung gereift, überdauert den Untergang des machtzerfressenen, elitär-dekadenten und brutalen Gesellschaftssystems. Durch sie besteht die Möglichkeit der Hoffnung auf eine Zukunft.
Innerhalb von nur einem Jahr vollendete die Oper Chemnitz mit der Götterdämmerung den von vier Regisseurinnen neu inszenierten Ring des Nibelungen. Elisabeth Stöppler arbeitete u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, der Staatsoper Hannover, der Staatsoper Berlin, der Oper Frankfurt sowie der Semperoper Dresden. Für ihren in Gelsenkirchen realisierten Peter Grimes erhielt sie den Götz-Friedrich-Preis und den Förderpreis NRW. Seit der Spielzeit 2014/2015 ist sie Hausregisseurin am Staatstheater Mainz.
Für ihre Chemnitzer Inszenierung der Götterdämmerung wurde Elisabeth Stöppler mit dem Theaterpreis DER FAUST 2019 ausgezeichnet.
Aufführung mit deutschen Übertiteln
Gefördert von
GÖTTERDÄMMERUNG (Twilight of the Gods)
Day three of “Der Ring des Nibelungen” (The Ring of the Nibelung) by Richard Wagner
At the end of Siegfried, the ideal couple of lovers were found in Siegfried and Brünnhilde. They could have had the strength to renounce power and wealth and to reconcile the world and its people through love. Had Richard Wagner closed his Ring des Nibelungen with Siegfried, the parable of the destructive power of money at the cost of humanity and love, would have had a happy ending. However, Wagner initially started his Nibelung saga with Siegfrieds Tod, as was the original title of the Götterdämmerung. The political climate and social upheaval of his time prompted him to expand on the mythical background, thereby, creating a one of a kind Magnum Opus, his Ring des Nibelungen.
With the Götterdämmerung, the curse cast on the ring – the ultimate symbol of power – reaches a climax. It brings death to all who possess it and eventually it leads to the downfall of an entire empire. Siegfried, the fearless hero, who, as opposed to his father, is free from Wotan’s willpower, is unfortunately unaware of his responsibility for the love token from Brünnhilde. Manipulated by Alberich’s son Hagen, Siegfried recklessly loses the ring, his great love, and every chance of redemption and salvation from this unravelling world. Only Brünnhilde, matured through love and pain, outlasts the fall of the elitist, decadent, brutal and power-hungry social system. Through her, a hope for a future remains.
With Götterdämmerung, the Oper Chemnitz accomplished a new staging of Der Ring des Nibelungen under the guidance of 4 female directors within just one year. Elisabeth Stöppler has worked, amongst others, for the Staatsoper Hamburg, the Staatsoper Hannover, the Staatsoper Berlin, the Oper Frankfurt, as well as the Semperoper Dresden. For her staging of Peter Grimes in Gelsenkirchen, she received the Götz-Friedrich-Preis and the Förderpreis NRW. She has been the director in residence at the Staatstheater Mainz since the 2014/2015 season.
Performance with German supertitles.
Stimmen
Opernwelt | Jürgen Otten | Ausgabe Februar 2019
Junge Freiheit | Sebastian Hennig | 18.01.2019
Orpheus | Herbert Henning | Ausgabe Januar/Februar 2019
Oper! | Stephan Schwarz-Peters | Ausgabe Januar 2019
Operapoint | O. Hohlbach | Ausgabe 1/2019
Der fränkische Tag | Monika Beer | 05.12.2018
Sächsische Zeitung | Jens Daniel Schubert | 03.12.2018
Dresdner Neueste Nachrichten | Joachim Lange | 03.12.2018
Leipziger Volkszeitung | Roland H. Dippel | 03.12.2018
Die „Freie Presse“ schreibt am 03.12.2018
Torsten Kohlschein
Morgenpost Chemnitz | Victoria Winkel | 03.12.2018