Ein gelber Klang
Eine Reminiszenz an Wassily Kandinskys Bühnenkomposition „Der gelbe Klang“
Musik von Morton Feldman, Erik Satie, Earle Brown und John Cage
Dem Eintritt ins 20. Jahrhundert schwang die Ahnung einer sich unvorstellbar entwickelnden Weltordnung mit, die sich in der Kunst wie in einem Seismografen niederschlug. Neue Wege des Ausdrucks gipfelten in Abstraktion, um der Entgrenzung jener Welt ein Äquivalent entgegenzustellen. Wassily Kandinsky gilt als einer der ersten, die in der Abstraktion das konsequenteste künstlerische Mittel sahen. Als entschiedenster Ausdruck dessen können seine sogenannten Bühnenkompositionen gelten. Eine davon, Der gelbe Klang, stellt ein abstraktes szenisches Werk vor, das Farbe, Figur, Licht, Raum und Ton gleichwertig behandelt und archaische Bilder zeigt, die unmittelbar und allsinnlich wirken. Jene künstlerischen Ideen lassen sich auch im abstrakten Expressionismus der New York School erfahren, in deren Umfeld sich die Komponisten Morton Feldman, Earle Brown und John Cage bewegten. Ihre Werke und Spiritualität schaffen Raum für neue Betrachtung, neue Erfahrung und neues Erleben, was Veit-Jacob Walter, der 2021/2022 mit Glück auf ¿ bereits Musiktheater und Bildende Kunst in einer szenisch-musikalischen Collage verbunden hat, in seiner Reminiszenz an Der gelbe Klang aufgreift.
Robert-Schumann-Philharmonie