Die Affäre Rue de Lourcine
Kriminalkomödie von Eugène Labiche
Deutsch von Elfriede Jelinek
Nach einer durchzechten Nacht erwacht Oscar Lenglumé schwer verkatert mit Filmriss – und kann sich an nichts, absolut nichts erinnern. Auch nicht an den fremden Mann, der neben ihm im Bett schnarcht. Seiner Frau versichert Lenglumé, überhaupt nicht außer Haus gewesen zu sein. Allgemeine Verwunderung macht sich breit. Woher um alles in der Welt stammen die kohlschwarzen Hände, die Kirschkerne, der Damenschuh und die Haube? Das wissen weder Lenglumé noch sein Bettnachbar, der sich als alter Schulfreund entpuppt – und neuerdings Kompagnon eines mörderischen Verbrechens ist? Alle Indizien sprechen dafür. Denn in der Zeitung ist zu lesen, dass in der Rue de Lourcine ein Mord geschah.
Eugène Labiche ist ein Meister des Amüsements. Nach irrwitzig-turbulentem Verwirr-Versteck-Verwechslungsspiel fragt er in Die Affäre Rue de Lourcine (1857 am Théâtre du Palais-Royal in Paris uraufgeführt), was in jedem von uns im Verborgenen schlummert und wozu wir am Ende fähig wären.
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Eskalation der Missverständnisse
Maurice Querner | Freie Presse | 18.09.2023