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Das schlaue Füchslein

Oper in drei Akten von Leoš Janáček
Nach der Geschichte von Rudolf Těsnohlídek

07.
Mai
Sonntag
 
 

Eine illustrierte Fortsetzungsgeschichte über die Erlebnisse einer Füchsin namens Schlaukopf inspirierte Leoš Janáček Anfang der 1920er Jahre zu seiner Oper Das schlaue Füchslein. Ein Förster fängt eine junge Füchsin und lässt sie auf seinem Hof mit den anderen Haustieren aufwachsen. Je älter sie wird, desto weniger will sie sich den Gesetzen der menschlichen Tierhaltung unterordnen. Mutig ergreift sie die Flucht und führt im Wald ein selbständiges Leben. Ihre Schönheit und ihre Art ziehen Herrn Goldmähne an, einen galanten Fuchs, in den sich die Füchsin Hals über Kopf verliebt. Der baldigen Hochzeit folgt ein reicher Kindersegen. Schließlich zerstört ein Wilderer die Idylle. Er tötet die Füchsin, aber sie hat ihre lebensbejahende Energie längst an ihre Kinder weitergegeben und so ein neues Kapitel im ewigen Kreislauf zwischen Werden und Vergehen aufgeschlagen.

Der Regisseur Joan Anton Rechi, den Regiearbeiten bisher unter anderem nach Barcelona, Bilbao, Bogotá, Freiburg, Helsinki, Madrid, Mainz, Venedig und an die Deutsche Oper am Rhein führten, brachte 2020 mit großem Erfolg Wagners Lohengrin auf die Chemnitzer Opernbühne. Nun wird er erneut am Haus arbeiten und mit der Oper Das schlaue Füchslein erstmals ein Werk von Leoš Janáček inszenieren. Er erzählt gemeinsam mit seinem Bühnen- und Kostümbildner Sebastian Ellrich die Fabel von der jungen Füchsin als unter die Haut gehende Geschichte eines heranwachsenden Mädchens, das – ähnlich wie viele junge Leute heute – das Zurechtfinden-Müssen in der Erwachsenenwelt als krankmachende Bedrohung erlebt. Mit jeder Faser ihres Körpers durchlebt sie Situationen, die sie dem Tod gefährlich nahe bringen, aber sie erfährt auch, wie es sich anfühlt, zu einer anderen Person Vertrauen aufbauen zu können und geliebt zu werden. Am Ende steht die Erkenntnis, dass all die Hindernisse, die bedrohlichen Situationen und unangenehmen Lebensfragen letztlich unausweichlich sind, es aber trotzdem möglich ist, ihnen mit Zuversicht und mutigen Entscheidungen zu begegnen und so einen vielleicht nicht immer leichten, aber doch mit eigener Kraft gestalteten Weg zu finden.

 
07.
Mai
Sonntag
15.00 Uhr
 
Musikalische Leitung
Guillermo García Calvo (18.11./ 25.11.2022/ 31.03./ 07.05.2023)
Diego Martin-Etxebarria (14.01. und 10.03.2023)
Inszenierung
Bühne und Kostüme
Kinder- und Jugendchor
Dramaturgie
Lichtgestaltung
Marcus Klemmt
Füchslein Schlaukopf
Fuchs Goldmähne
Förster (Arzt)
Frau Försterin / Eule (Krankenschwester)
Leandra Johne (18.11.2022/ 10.03./ 31.03.2023)
Sophia Maeno (25.11.2022/ 14.01./ 07.05.2023)
Schulmeister
Pfarrer / Dachs
Dackel / Specht
Hahn / Eichelhäher
Pásek, Gastwirt / Mücke
Martin Lechleitner (18.11.2022/ 14.01./ 10.03./ 31.03.2023)
Timo Rößner (25.11.2022 / 10.03. / 07.05.2023)
Frau Pásková / Schopfhenne
Pepik, Enkel des Försters
Jung-Eun Park
Frantik, dessen Freund
Das junge Füchslein Schlaukopf
Xara-Emilia Köhn **
Corvin Kriesel **
Grille
Karl Kramny **
Paula Johanna Kühnrich **
Heuschreck
Rosalie Nötzold **
Elena Schröter **
Junger Frosch
Katja Burghart **
Lucy Einenkel **
Terynka
Christin Bartel ***
Ivonne Fischer ***
** Mitglieder des Kinder- und Jugendchores
*** Mitglieder der Statisterie der Oper Chemnitz
Chor der Oper Chemnitz
Kinder- und Jugendchor der Oper Chemnitz
Robert-Schumann-Philharmonie
 
Spielort
Dauer
1h 40min
Spielpause
keine Pause
Einführung
30 Minuten vor Beginn jeder Vorstellung
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Premiere
18.11.2022
Information
Aufführung in tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Matinee
Opernfrühstück 30.10.2022
 

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Stimmen

Torsten Kohlschein | Freie Presse | 21.11.2022

Eine neue Inszenierung befreit das Werk von allem fabel- und märchenhaften Zierrat und zeigt, worum es darin eigentlich geht. […]Es geht also um ein junges Mädchen, das meint, sich in der Erwachsenenwelt zurechtfinden zu müssen und dies als krank machende Bedrohung empfindet, was in ihr Träume und Visionen freisetzt, in denen sich Reales mit Eingebildetem mischt. […] Szenerie aller drei Akte ist ein schmuckloser, unmöblierter Raum in einer psychiatrischen Klinik; das Bühnenbild ist gestaltet wie eine Gummizelle, jede Wand ein Geviert aus gepolsterten Quadraten in klinischem Weiß. […] Überraschenderweise fügt sich das alles recht stimmig zu einem Bild mit Janáčeks Musik [… die] die Robert-Schumann-Philharmonie unter Generalmusikdirektor Guillermo García Calvo souverän aus dem Graben kommen lässt. Sehr ausgewogen mischt er sich mit den Stimmen des durchweg bestens disponierten, schauspielerisch auf Augenhöhe agierenden Solistenensembles. […] Fazit: Ein mit 100 Minuten so kurzer wie kurzweiliger Opernabend, der in einer von „Zauberflöte“, „Carmen“, „Aida“, „Lustiger Witwe“ & Co. geprägten Musiktheaterlandschaft den engen Horizont in eine unterbelichtete Himmelsrichtung aufweitet und Neugierde auf einen Komponisten weckt, bei dem noch Entdeckungen möglich sind.

Jens Daniel Schubert | Sächsische Zeitung | 21.11.2022

‘Das schlaue Füchslein‘ an der Chemnitzer Oper ist spannend, musikalisch beeindruckend und bietet zudem große Bilder. […] Die Chemnitzer Lesart von Joan Anton Rechi schaut auf ein Mädchen, das zur Frau wird. Die Bühne, gestaltet von Sebastian Ellrich, versetzt den Zuschauer nicht in den Wald, sondern in eine steril-weiße, gut gepolsterte Zelle. Schlaukopf ist ein Mädchen im roten Kleid mit einer sie wie ein Schweif umspielenden Schleppe. […] Später steigt das Mädchen in einen darüberliegenden, ebenso abgepolsterten Raum in sinnlichem Rot und landet in einer exklusiven Sado-Maso-Gesellschaft. Wie die Kostüme Klischees aufgreifen, deutlich, aber nicht zudringlich werden, hat großen Reiz. […] Schließlich kann sich das Mädchen aus dem roten Kleid befreien. […] Dies ist kurz die Coming-of-Age-Geschichte, die die Zuschauer in Chemnitz dechiffrieren können, wenn sie nach einer linearen Geschichte suchen. […] Aber vielleicht ist die Oper nicht linear. Vielleicht appelliert sie an Befindlichkeiten, assoziiert Erfahrungen, hinterfragt Selbstverständlichkeiten. Ihre surrealen Bilder treiben in eine neue szenische Präsenz. Sich hier einfangen zu lassen ist ganz leicht. Die Zauberformel heißt Musik. […] Chemnitz zeigt ‚Das schlaue Füchslein‘ ohne Wald und Tierimitationen. Und dennoch ist es eine Interpretation, die dem Stück gerecht wird, es ins Heute übersetzt.

Ute Grundmann | www.opern.news | 27.11.2022

Joan Anton Rechis Inszenierung zeigt den Willen zur Freiheit von den Menschen als Generationsprojekt: Nicht nur der Füchsin Tochter erscheint […], auch eine Enkelin, am Ende der Kette steht eine Barbie-Puppe, natürlich lila gekleidet. […] Was in der Beschreibung wie ein Comicstrip scheinen mag, ist eine dichte und berührende Operngeschichte. Wenn die Tochter der Füchsin von den ‚kommenden Liebesmonaten‘ singt, hört man förmlich, dass sie keine Ahnung davon hat […]. Doch auch wenn das schlaue Füchslein in eine Zwangsjacke gesteckt wird, hört sie nicht auf, das System zu bekämpfen: Denen, vor allem dem da oben, zu Diensten zu sein. […] Nach 100 Minuten, psychologisch geerdet und phantastisch schwebend, gab es […] langen Applaus, Begeisterungspfiffe für das schlaue Füchslein, wurden die Protagonisten ungewöhnlich oft herausgerufen.

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