Bonnie und Clyde
Ein Stück für drei Menschen und einen Fluchtwagen
Von Thomas Richhardt
Bonnie und Clyde. Zwei gegen den Rest der Welt. Sie treffen sich, sie lieben sich. Sie kämpfen sich durchs Leben und werden zu einem Paar für die Ewigkeit. So wie Romeo und Julia – der gemeinsame Tod macht‘s möglich.
Bonnie Parker und Clyde Chestnut Barrow reisten während der Weltwirtschaftskrise durch den Südwesten der USA und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Die radikale Rebellion gegen das Establishment wurde zum Mythos und zur Legende. Doch wie trennt man Legende von Wahrheit, wenn die Beteiligten selbst nicht mehr zu Wort kommen können?
In atemberaubender Geschwindigkeit und mit musikalischer Begleitung folgen wir Bonnie, Clyde und der Barrow-Gang auf ihrem Raubzug und jagen dabei dem Kern des Mythos nach; der Verzweiflung einer jungen Generation, die ob der Wirtschaftskrise keine andere Zukunft für sich sieht als die Illegalität. Sie träumen von einem ruhigen Leben – und stürmen mit der Waffe in der Hand eine Bank. Dieser Gegensatz treibt sie weiter, immer schneller, bis zum unausweichlichen Ende.
Stimmen
"Bonnie und Clyde" mit beeindruckendem Sound am Chemnitzer Theater
Sarah Hofmann | Freie Presse | 05.05.2024
Die Chemnitzer Inszenierung löste zur Premiere […] wahre Begeisterungsstürme beim Publikum aus, zu Recht. Die anderthalb Stunden ohne Pause verfliegen im Nu - auch durch gekonnte Kniffe, wie die Inszenierung eines Alphabets der Eskalation oder das Ende der Geschichte in 37 Schritten. Durch die Abstrahierung wird die Tragik des Geschehens nicht etwa ins Komische gezogen, sondern erlebbar gemacht. ´Bonnie und Clyde` erzählt mit einem wirklich stimmigen Ensemble die Geschichte von Menschen, die ausbrechen ohne Rücksicht auf Verluste, vom Lebenshunger, der bis zum Ende durchgespielt wird, von jungen Menschen, die für das eigene Glück über Leichen gehen und auf das der anderen pfeifen. Sehenswert. […]