Obwohl ihm das Leben einiges abverlangt, hält Ivan bis zur totalen Selbstverleugnung am Guten im Menschen fest. In seiner winzigen Pfarrei versucht er, Strafgefangene zu resozialisieren. Da sind zunächst der arabische Tankstellenräuber Khalid und der fette Alkoholiker Gunnar, der sich für Frauen in besonderer Weise interessiert. Der Neonazi Adam wird der dritte Zögling. Ivan fordert ihn in einem ersten Gespräch auf, sich eine Aufgabe zu suchen. Adams Antwort: „Apfelkuchen. Mein Ziel ist ein riesiger Apfelkuchen.“ Wider Erwarten wird dies für ihn zur alles entscheidenden Herausforderung im Ringen mit Ivan. Denn neben kleineren und größeren Katastrophen, wie Gunnars Liebe zur Kleptomanie und Khalids schießfreudigem Verhalten gegenüber multinationalen Konzernen, erschweren Krähen und Maden, Katzen und Nazis das Reifen der Früchte des alten Apfelbaumes im Kirchgarten. Als schließlich ein Gewitter über die Gemeinde hereinbricht, droht nicht nur der Apfelbaum in Rauch aufzugehen, sondern auch Ivan – erschöpft von den ständigen Provokationen Adams – seinem Glauben zu entsagen. Langsam erkennt Adam die Bedeutung des Apfelkuchens.
Der Film Adams Äpfel des dänischen Regisseurs und Drehbuchautors Anders Thomas Jensen gewann nach seinem Erscheinen 2005 eine Reihe von Preisen. Film wie Theaterstück bewegen sich mit widersprüchlichen Figuren an den dunklen Rändern des Humors. Fulminant prallen zwei Ideologien aufeinander, arbeiten sich aneinander ab, ohne aber am Ende ins Leer zu laufen. Was wäre die Welt ohne den immerwährenden Versuch, um Mitmenschlichkeit zu ringen? – Carsten Knödler nutzt die schnellen Schnitte der Theaterfassung mit leichter Hand, um die abrupten Wechsel zwischen Bestürzung und befreiendem Lachen, Sarkasmus und Mitgefühl herauszuarbeiten.