4. Kammermusikabend
Mit Musiker:innen der Robert-Schumann-Philharmonie
Harfe, Flöte, Klarinette und Streichinstrumente sorgen bei diesem Kammermusikabend gemeinsam für ein besonderes Klangerlebnis. Die Harfe ist eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit und kam bereits um etwa 4000 v. Chr. in Mesopotamien, Persien und Ägypten vor. Bis sie als goldglänzendes Orchesterinstrument zum Einsatz kommen konnte, waren eine Reihe von Veränderungen in ihrer Bauart nötig.
Introduction und Allegro für Harfe, Flöte, Klarinette und Streichquartett – ein kleines Harfenkonzert von Maurice Ravel – entstand 1905 innerhalb kürzester Zeit im Ergebnis eines Konkurrenzkampfes zwischen den Harfenbaufirmen Érard und Pleyel. Während Pleyel bei Debussy ein Werk in Auftrag gegeben hatte, um seine neue chromatische Harfe zu präsentieren, lies Albert Blondel, der Direktor des Hause Érard, das obengenannte Stück von Ravel komponieren. Die neuartige Klangkombination zwischen Holzblas-, Streich- und Zupfinstrumenten inspirierte kurz darauf Claude Debussy zu seiner melancholischen Sonate für Flöte, Viola und Harfe, über die er äußerte: „Sie ist furchtbar traurig. Und ich weiß nicht, ob man darüber lachen oder weinen soll? Vielleicht beides zusammen?“
Alles andere als traurig ist das Oktett für Streicher von Felix Mendelssohn Bartholdy. Er schrieb es 1825 im Alter von 16 Jahren für eine der legendären Sonntagsmusiken, die sein Vater regelmäßig in Berlin veranstaltete und ließ sich dabei von Versen aus Goethes Walpurgisnacht-Szene im ersten Teil des Faust anregen: „Wolkenflug und Nebelflor / erhellen sich von oben. / Luft im Laub und Wind im Rohr; / Und alles ist zerstoben.“
Maurice Ravel
Introduction und Allegro für Harfe, Flöte, Klarinette und Streichquartett
Claude Debussy
Sonate für Flöte, Viola und Harfe
Felix Mendelssohn Bartholdy
Oktett Es-Dur op. 20
Ruth Petrovitsch
Albrecht Kunath