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2. Kammermusikabend

Mit Musiker:innen der Robert-Schumann-Philharmonie

 
 

Dieser Kammermusikabend bietet spannende Begegnungen mit Musik aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Eröffnet wird das Programm mit dem Concertino für Flöte, Viola und Kontrabass von Erwin Schulhoff. Geboren 1894 in Prag, erhielt er auf Empfehlung von Antonín Dvořák schon im Alter von sieben Jahren Unterricht bei Jindřich Kaan, einem der führenden Klavierlehrer der damaligen Zeit. Mitte der 1920er Jahre erreichte Schulhoff seinen internationalen Durchbruch als Komponist und wurde zum Vorreiter der frühen Avantgarde. Doch seine künstlerischen Aktivitäten fanden 1942 ein jähes Ende, als er von den Nazis inhaftiert und im Konzentrationslager umgebracht wurde. Das Concertino für Flöte, Viola und Kontrabass entstand 1925 und bildet eine Synthese aus Kunstmusik und tschechischer Volksmusik.

Rhené-Baton war einer der erfolgreichsten französischen Dirigenten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und wurde in seiner Heimat, aber auch in anderen europäischen Ländern sowie in Amerika von Musiker:innen, Publikum und Kritik gleichermaßen geschätzt. Obgleich er auch ein begabter Komponist war, betrachtete er das Komponieren eher als eine Nebenbeschäftigung. Sein Engagement als Dirigent für die Musik seiner Zeitgenossen war ihm wichtiger als die Verbreitung seiner eigenen Werke. Die 2. Violinsonate entstand im Jahr 1927 und verbindet Volksmusik aus der Bretagne mit einer kühnen harmonischen Klangsprache. Als dritter Komponist kommt Dmitri Schostakowitsch zu Wort. Seine Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40 entstand 1934. Er war Ende 20, hatte bereits drei Opern und drei Sinfonien komponiert, galt als hoffnungsvolles Talent, befasste sich mit Filmmusik und folgte dem Trend der Zeit, Formen und Klänge aus Jazz und Unterhaltungsmusik in eine neoklassizistische Schreibweise einzubinden, die bei ihm immer auch von Parodie und Sarkasmus geprägt war. Aus dieser Erfahrung heraus schrieb er die Cellosonate als erstes großes Kammermusikwerk nach seinem Studium am St. Petersburger Konservatorium. Sie ist dem Cellisten Viktor Kubatzki gewidmet, der sie auch uraufführte.


Erwin Schulhoff
Concertino für Flöte, Viola und Kontrabass

Rhené-Baton
2. Sonate op. 46 für Violine und Klavier

Dmitri Schostakowitsch
Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40

 
Flöte
Sabine Bruder
Viola
Larissa Petersen
Kontrabass
Holger Schultchen
Violine
Andreas Nollau
Violoncello
Klavier
Stanislav Gallin
 
Dauer
1 h 30 min
Spielpause
eine Pause
 
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