1. Kammermusikabend
Mit Musiker:innen der Robert-Schumann-Philharmonie
Noch bevor Peter Tschaikowsky selbst als Komponist berühmt wurde, unterrichtete er Harmonielehre am Konservatorium. Erst ein 1871 eigens für ihn veranstalteter Musizierabend, bei dem Tschaikowskys Kammer- und Vokalwerke, darunter das Streichquartett Nr. 1, aufgeführt wurden, brachte die Wende in seiner Karriere. Der Komponist erinnerte sich später an diesen Abend: „Vielleicht bin ich nie in meinem Leben in meiner schriftstellerischen Selbstliebe so geehrt und gerührt worden, als L. N. Tolstoi, der das Andante meines 1. Quartetts hörte und neben mir saß, in Tränen ausbrach.“
Gottfried von Einem wurde 1918 in Bern geboren. Ab dem 20. Lebensjahr wirkte er als Korrepetitor an der Deutschen Staatsoper in Berlin und als Assistent bei den Bayreuther Festspielen. Doch sein Herz schlug fürs Komponieren. Mit der Uraufführung seiner Oper Dantons Tod bei den Salzburger Festspielen 1947 wurde von Einem über Nacht weltberühmt. Das eindrucksvolle Quartett op. 85 für Flöte, Violine, Viola und Violoncello schrieb er 1988 als Auftragswerk des Carmina-Quartetts Winterthur.
Ungefähr 100 Jahre früher komponierte Antonín Dvořák sein Klavierquintett A-Dur op. 81. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich sein Können schon weit über die Landesgrenzen hinaus herumgesprochen. Bis nach London war sein Ruf bereits gelangt. Die dortige Philharmonische Gesellschaft ernannte ihn 1884 zum Ehrenmitglied und lud ihn mehrfach ein, eigene Werke zu dirigieren. Als 1888 das A-Dur-Klavierquintett in London gespielt wurde, waren die Zeitungen voll von Lobeshymnen.
Peter Tschaikowsky
Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11
Gottfried von Einem
Quartett für Flöte, Violine, Viola und Violoncello op. 85
Antonín Dvořák
Klavierquintett A-Dur op. 81