Zwei Schauspieler begeben sich existentiell an den Ort, der alle menschlichen Erinnerungen und Lebenslügen speichert und entlarvt – das Theater! Und das mit keinem Geringeren als Anton Tschechow im Gepäck, dem feinsinnigen Menschendarsteller. Humorvoll, ja fast zärtlich, versteht es der russische Realist, widersprüchliche Figuren zu zeichnen, da das Leben nun einmal chaotisch und widersprüchlich ist. Mal unflätig, mal zart, einmal lauthals, dann sprachlos, auftrumpfend und kleinlaut, aufrichtig und verlogen, sind Tschechows Figuren Menschen voller Fehler und Schwächen, aber auch voller Sehnsüchte und Zärtlichkeiten im Herzen. Wenn sie sich gegenseitig, das Leben nur nicht so zur Hölle machten...
+++ Schwanengesang: Ein Schauspieler erwacht nach durchzechter Nacht im Kostüm – auf der großen Bühne. Sein oder Nichtsein, das ist jetzt die Frage. Auf dieser Bühne schlug er seine großen Schlachten um Macht, Gier und Liebe. Hier war er Hamlet, Faust und Richard III. In einem letzten Schwanengesang bäumt er sich zu alter Größe auf. +++ Über die Schädlichkeit des Tabaks: Eigentlich soll Iwana Njuchinowa über die Schädlichkeit des Tabaks referieren, so wurde es ihr von ihrem Herrn Gemahl aufgetragen. Aber sie hat es satt, herumkommandiert zu werden und deswegen steigert sie sich in eine Wut- und Sehnsuchtsrede gegen ihr Lebenskorsett sie ein Pamphlet über einen garstigen, knausrigen alten Griesgram – der nun mal ihr werter Gatte ist. +++ Der Bär: Auf ewig bis in den Tod will Elena Iwanowna Popowa ihrem Mann die Treue halten, auch wenn dieser bereits verstorben ist, ein ziemlicher Lump war und es mit der Treue nicht ganz so genau nahm. Da klopft es an der Tür, ein Mann wie ein Bär tritt ein und fordert die Rückzahlung eines längst überfälligen Kredits. Auch er hat ein Versprechen zu halten: Nie wieder will er einer Frau erliegen. Aber das Leben und die Liebe kennen ihre eigenen Gesetze.