Rummelplatz oder Realität?
Konferenz zur Opern-Uraufführung
Am Ende des Romans Rummelplatz steht die Frage „Was bleibt, wenn ein Arbeiter stirbt?“ Die Lebensbilanz des Hermann Fischer – Alt-Kommunist, KZ-Überlebender, Obersteiger – wird zugleich zur Hinterlassenschaft für eine junge Generation, der ein Land, eine Gesellschaft zu gestalten bleibt. Auch die Lebensbilanz des Werner Bräunig ließe sich mit „Was bleibt, wenn ein Arbeiter stirbt“ hinterfragen. Infolge einer SED-Kampagne gegen sein Hauptwerk Rummelplatz gab er die Arbeit daran auf. Erst 2007 wurde es aus dem Nachlass herausgegeben und als unvollendetes Meisterwerk gefeiert.
Die Konferenz mit Vorträgen und Diskussionen bot einen Raum, in dem Wissenschaft, Kultur und allgemeine Öffentlichkeit aufeinandertrafen. Aus heutiger Sicht fragte sie nach der Faszination und Relevanz von Bräunigs Roman und stellte das Werk in seine Kontexte. So ging es etwa um Bräunigs Entwicklung vom Aushängeschild der jungen DDR-Literatur zum in Ungnade gefallenen kritischen Realisten. Ebenso war die Lebenswelt der Wismut Thema, unter anderem im Spiegel von Zeitzeugeninterviews. Es ging um die großen Transformationen – vom „Berggeschrei“ infolge des sowjetischen Atomprogramms bis zu den Umbrüchen seit 1990, die bis heute nachwirken. Nicht zuletzt untersuchten wir aus heutiger Sicht Bräunigs große Frage, wie sich Menschen zu ihrer Zeit und der Gesellschaft, in der sie leben, in Beziehung setzen. Wie sehen sie sich und die anderen? Wo verorten sie sich im sozialen Raum und wie kann es gelingen, dass sie sich auf eine Weise einbringen, die sie selbst als sinnhaft erleben?
Konferenz Teil I – 20.09.2025, 10.00 – 13.15 Uhr, Universitätsbibliothek Ideenreich
Annäherungen an Werner Bräunigs Rummelplatz
Konferenz Teil II – 20.09.2025, 14.15 – 17.45 Uhr, Universitätsbibliothek Ideenreich
Umbrüche und beständige Faszination von Rummelplatz
Konferenz Teil III – 21.09.2025, 10.00 – 12.45 Uhr, Universitätsbibliothek Ideenreich
Zeitzeugen der Wismut
Konferenz Teil IV – 21.09.2025, 13.45 – 17.15 Uhr, Universitätsbibliothek Ideenreich
Fragen sozialer Integration und Identifikation in Sachsen
Das Gesamtprogramm der vierteiligen Konferenz finden Sie hier.
Ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.
In Kooperation mit